Zwischen Traum und Albtraum

Klaus Jäger im Videoporträt

Ein dunkler November. Eine lange Pandemie. Ein trüber Tag. 
Nachdem er seine Kamera-, Video- und Tontechnik aufgebaut hatte, befragte mich Siegfried Nucke im Auftrag des Schriftstellerverbandes Thüringen zwei Stunden lang zum Thema „Traumberuf: Schriftsteller?“. Das Fragezeichen hat seinen Grund, ist doch der Traum vom Schriftstellerdasein ein ständiges Pendeln zwischen Wunschtraum und Albtraum.
Und so stand ich zwei Stunden Rede und Antwort – zu meinem Werdegang, zu meinen Büchern und zu meinem Alltag. Immer getreu dem Motto: Was Sie nie wissen wollten, aber trotzdem erfahren werden. Nach der Befragung las ich noch zwei Stellen aus meinem aktuellen Roman „Carlotta oder die Lösung aller Probleme“. Dann begann die eigentliche Arbeit für den Mann hinter der Kamera. Für mehrere Wochen mutierte er zum Schnittmeister. Heraus kam ein Videoporträt von 18 Minuten und 43 Sekunden, das nun bei YouTube abrufbar ist.
Haben Sie so viel Zeit? Interessiert Sie das überhaupt?
Na dann, bitteschön:

Carlotta, Corona und die Bücher

Schreibmaschine Corona. (Photo by Peter Pryharski on Unsplash)

Lastet auf mir ein schwerer Fluch? Hat einer mich und meine Bücher verwünscht? Fast möchte ich es glauben. Als ich mit meinem Erstling vor einem Dutzend Jahren Klinkenputzen ging, blieben mir die Verlagstüren lange verschlossen. Nachdem ich dann endlich gnädig Aufnahme fand, stellte sich rasch heraus, dass ich bei einem Kuckuckskind-Verleger gelandet bin, den wohl der Pleitegeier aufgezogen hat. Nun ja, ein paar Exemplare von „Krügers Erbe“ gingen über den Ladentisch, das letzte der aus der Insolvenzmasse geretteten Bücher habe ich im vergangenen Jahr bei den Thüringer Buchtagen verkaufen können.
Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich schon auf mein neues Buch gefreut, meinen sechsten Roman. „Carlotta oder Die Lösung aller Probleme“ ist seit dem 12. März in allen besseren Buchhandlungen erhältlich – die guten können es problemlos bestellen. Direkt beim Verlag oder bei ihren Großhändlern; „Carlotta“ ist bei KNV, Libri und Umbreit gelistet.
Doch Glücksgefühle wollen sich nur schwer einstellen, denn „Carlotta, Corona und die Bücher“ weiterlesen

Carlotta oder Die Lösung aller Probleme

Cover_Carlotta
Klaus Jäger: Carlotta oder Die Lösung aller Probleme. Tasten & Typen 2020

Klappentext:
Klaus Jägers Roman führt uns nach Rom.
Im Frühsommer muss Laurenz Stadler den Posten als Auslands-Korrespondent seiner Zeitung räumen. Er darf zurück nach München in die Redaktion, es winkt ein gut dotierter Job, aber will er das? Seine Liebe Italien verlassen? Ankommen in der alten Heimat? Anknüpfen an das bayrische Dorf, welches Laurenz Stadler als den Jungen ohne Vater kannte?
Laurenz Stadler landet für Monate auf der Insel Procida im Golf von Neapel und findet Carlotta. Geben die Insel und die junge Frau Antworten auf alle Fragen?

Vorfreude auf Carlotta

Cover_Carlotta
Klaus Jäger: Carlotta oder Die Lösung aller Probleme. Verlag Tasten & Typen 2020

Die Druckfahnen sind kontrolliert, das Cover und die Umschlagklappen stehen. Bei diesem Arbeitsstand liegt das Schicksal eines neuen Buches ganz in den Händen von Druckerei und Binderei. Aber die gute Nachricht: Nun sind es nur noch Wochen, bis das „Kind“ auf der Welt ist.

„Carlotta oder Die Lösung aller Probleme“ ist mein sechster Roman. Ein Roman, mit dem ich mich auf belletristisches Terrain begebe. Und ein Roman, der von all denen, die ihn vor dem Druck bereits gelesen haben, mit einer Menge Vorschusslorbeeren bedacht wurde. Wenn er in ein paar Wochen in den besseren Buchläden erhältlich bzw. bestellbar ist, beginnt für mich das Bangen: Wird das Publikum das Buch genauso gut aufnehmen wie die Testleser? Und: Was wird es für ein Publikum sein? „Vorfreude auf Carlotta“ weiterlesen

Ein neues Buch, ein neues Bild

Klaus Jäger
Klaus Jäger. Foto: Matthias Eckert

Große Ereignisse, so sagt man, werfen ihre Schatten voraus. Oder ihre Bilder.

Im kommenden Frühjahr wird ein neues Buch von mir das Licht der Welt erblicken. Der Roman ist bereits seit geraumer Zeit fertig und bedurfte mehrerer Überarbeitungen, bis ich damit zufrieden war.
Auch die Verlagssuche gestaltete sich schwierig, da mich Verleger und Publikum durch verschiedene Fügungen und vier vorausgegangene Kriminalromane längst in die Krimi-Schublade gesteckt hatten – da ist es schwer, sich wieder herauszukämpfen.
Schließlich war es der Thüringer Verleger Siegfried Nucke (Verlag Tasten & Typen, Bad Tabarz), der von dem Roman sofort überzeugt war und derzeit ein Buch daraus macht.
Es wird im Frühjahr 2020 unter dem Titel „Carlotta oder Die Lösung aller Probleme“ erscheinen.

Ein hinreichender Anlass für mich, wieder einmal den ungeliebten Gang zum Fotografen anzutreten. Die letzten „offiziellen“ Bilder von mir sind mittlerweile sieben Jahre alt. Mein Gesicht zieren inzwischen ein paar Falten mehr, das Grau dominiert die Haare, die glücklicherweise noch nicht weichen wollen.

Der Weimarer Fotograf Matthias Eckert, bekannt durch seine Werbeagentur „eyespalast“ hat mich hoffentlich ins richtige Licht gestellt. Die Ergebnisse sehen Sie im Menüpunkt „Galerie“ als jüngsten Beitrag. Die Fotos sind in geringer Auflösung. Wer für eventuelle Veröffentlichungen ein hochauflösendes Foto benötigt – einfach bei mir anfragen. Und immer an die Urheberrechte denken! Verwenden Sie die Bilder also bitte nur mit dem Vermerk: „Foto: Matthias Eckert“.

Neues zum neuen Buch gibt es an dieser Stelle, wenn es Neues zum neuen Buch gibt.

Mit missionarischem Eifer

 

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Maja Lunde: Die Geschichte der Bienen. btb 2017

Was der Schreiber so liest (21)

Maja Lunde: Die Geschichte der Bienen (2015)

Je mehr ich darüber weiß, wie Bestseller gemacht werden – und sie werden gemacht, nicht geschrieben –, hege ich ein gesundes Misstrauen gegenüber Bestsellerlisten. Wenn Bestsellerlisten Bestenlisten wären, so die Faustregel, dann wäre Dieter Bohlen ein großer deutscher Literat. Die Sache hat nur einen Haken: Auf Bestsellerlisten finden sich richtig gute Bücher, verdammt gute Bücher bisweilen. Also braucht es andere Lotsen.
Bei Maja Lundes „Die Geschichte der Bienen“ fing es ebenso mit Misstrauen an. Doch „Mit missionarischem Eifer“ weiterlesen

Den Wolf herbeigeschrieben

Was der Schreiber so liest (15)

Antje Babendererde: Isegrim

Isegrim
Antje Babendererde: Isegrim. Arena Verlag 2013

Ich habe keine Ahnung, wann ich das letzte Mal ein Jugendbuch gelesen habe. Doch weil mir Antje Babendererde versichert, „Isegrim“ sei für Erwachsene ebenso geeignet wie für Jugendliche, lasse ich mich auf das Experiment ein.
„Isegrim“ interessiert mich vor allem als Wolfs-Geschichte. Ein Thema, das gerade für Thüringen hochaktuell ist. Und so staune ich über alle Maßen, dass Antje Babendererde das Auftauchen des Wolfes auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Ohrdruf bereits vor fünf Jahren bis ins Detail vorwegnahm. Eine Bestätigung für diejenigen, die schon immer sagten, es sei keine Frage ob, sondern wann der Wolf in Thüringen auftauche. „Den Wolf herbeigeschrieben“ weiterlesen

Ist die Welt ohne Männer besser?

Was der Schreiber so liest (14)

Stephen King: Sleeping Beauties (2017)

King Beauties
Stephen King: Sleeping Beauties
Heyne Verlag 2017

Pünktlich im Herbst – in diesem Jahr sogar pünktlich zu des Meisters 70. Geburtstag – bringt der Heyne-Verlag den jeweils aktuellen Roman von Stephen King auf den Markt. In diesem Jahr waren es die „Sleeping Beauties“. Ein Buch, das erstmals Kings Sohn Owen als Co-Autor benennt. Allein das erweckt schon Neugier.
„Sleeping Beauties“ fesselte mich relativ schnell. Ein außergewöhnliches Setting, nämlich ein Frauengefängnis, sowie die gewohnte Personage einer typischen amerikanischen Kleinstadt im Nirgendwo ließen mich in der Lektüre schnell wohlfühlten. So verschlang ich den fast 960 Seiten starken Wälzer im King-Tempo und stellte fest: „Ist die Welt ohne Männer besser?“ weiterlesen