Ich bin wieder hier!

Willkommen auf meiner neuen Internetpräsenz!

Ein paar Wochen lang war der Link zu meiner Schreibstube tot, nach einer Systemumstellung bin ich nun wieder online – und zwar mit einem völlig umgeräumten Webauftritt.
Ist er auch aufgeräumt? Gefällt er Dir/Ihnen? Ich freue mich auf die ersten Kommentare und verspreche schon jetzt: In diesem Jahr wird es eine Menge Neuigkeiten geben.

Herzlichst
Klaus Jäger
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Aus Alissa wird Ali wird Anton

Was der Schreiber so liest (17)

Sasha Marianna Salzmann: Außer sich
Schon seit Erscheinen hatte ich „Außer sich“ auf meiner Favoritenliste. Das Buch wurde von der Kritik ausgezeichnet aufgenommen und es landete auf der Short-List für den Deutschen Buchpreis 2017. Zudem mag ich, seit ich sie in einer Folge der „Kulturzeit“ gesehen habe, das Temperament und die Kraft, die von der Salzmann ausgehen. Ich war neugierig auf die Geschichte, die sie zu erzählen hat.
Und schon nach den ersten 30 Seiten war ich mehr verstört als begeistert. Wo bleibt sie nun, die Geschichte, fragte ich mich. Die angeblich so wortgewaltige Sprache, nun ja, wer auf lange und atemlose Sätze steht, die man zwei Mal lesen muss und manchmal dennoch keine Handlung entdeckt … Eine Geschichte erzählt Sasha Marianna Salzmann bis zum Ende nicht, es sind viele Geschichten, die „Aus Alissa wird Ali wird Anton“ weiterlesen

Der erste Polizeicomputer

Was der Schreiber so liest (16)

Wolfgang Held, Mord in der Distel-Bar (1968, neu 2011)
Der Verleger Michael Kirchschlager drückte mir Ende vergangenen Jahres Wolfgang Helds „Mord in der Distel-Bar“ in die Hand. Es wurde 1968 unter dem Titel „Der letzte Zeuge“ veröffentlicht. Erst 2011 grub Kirchschlager das Buch wieder aus und ließ es als Band 1 der Reihe „Tatort Thüringen“ neu drucken. Doch ebenso wie 1968 blieb es auch 2011 bei einer Auflage – Kirchschlager stellte die Reihe alsbald wieder ein.
Mit „Mord in der Distel-Bar“ verarbeitete Wolfgang Held (1930-2014) einen realen Kriminalfall, der sich 1964 in Weimar ereignete, und bei dem Held als Gerichtsreporter der Zeitung „Das Volk“ ziemlich dicht dran war. In der „Distel-Bar“, einem Bierausschank in einer Weimarer Gartenanlage, wird eine Frau mit einem Hirschfänger ermordet, und dabei übel „Der erste Polizeicomputer“ weiterlesen

Den Wolf herbeigeschrieben

Was der Schreiber so liest (15)

Antje Babendererde: Isegrim

Isegrim
Antje Babendererde: Isegrim. Arena Verlag 2013

Ich habe keine Ahnung, wann ich das letzte Mal ein Jugendbuch gelesen habe. Doch weil mir Antje Babendererde versichert, „Isegrim“ sei für Erwachsene ebenso geeignet wie für Jugendliche, lasse ich mich auf das Experiment ein.
„Isegrim“ interessiert mich vor allem als Wolfs-Geschichte. Ein Thema, das gerade für Thüringen hochaktuell ist. Und so staune ich über alle Maßen, dass Antje Babendererde das Auftauchen des Wolfes auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Ohrdruf bereits vor fünf Jahren bis ins Detail vorwegnahm. Eine Bestätigung für diejenigen, die schon immer sagten, es sei keine Frage ob, sondern wann der Wolf in Thüringen auftauche. „Den Wolf herbeigeschrieben“ weiterlesen

Ist die Welt ohne Männer besser?

Was der Schreiber so liest (14)

Stephen King: Sleeping Beauties (2017)

King Beauties
Stephen King: Sleeping Beauties
Heyne Verlag 2017

Pünktlich im Herbst – in diesem Jahr sogar pünktlich zu des Meisters 70. Geburtstag – bringt der Heyne-Verlag den jeweils aktuellen Roman von Stephen King auf den Markt. In diesem Jahr waren es die „Sleeping Beauties“. Ein Buch, das erstmals Kings Sohn Owen als Co-Autor benennt. Allein das erweckt schon Neugier.
„Sleeping Beauties“ fesselte mich relativ schnell. Ein außergewöhnliches Setting, nämlich ein Frauengefängnis, sowie die gewohnte Personage einer typischen amerikanischen Kleinstadt im Nirgendwo ließen mich in der Lektüre schnell wohlfühlten. So verschlang ich den fast 960 Seiten starken Wälzer im King-Tempo und stellte fest: „Ist die Welt ohne Männer besser?“ weiterlesen

Das Dilemma des Regionalkrimis

Was der Schreiber so liest (13)

Jörg Maurer: Der Tod greift nicht daneben

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Jörg Maurer: Der Tod greift nicht daneben. Scherz 2015

In einem Kurort, einem bayerischen zudem, in dem Zugereiste bis ans Lebensende Fremde bleiben, in dem höchstens deren dort geborene Kinder eine Chance haben, als Einheimische zu gelten, assimiliert sich ausgerechnet ein Schwede innerhalb von fünf Jahren so, dass „kaum jemand wusste“, wer und was sie früher waren. Warum macht der Jörg Maurer das? Weil er einen Regionalkrimi schreiben will, weil er den an sich tollen Plot, der wohl am besten in Schweden angesiedelt wäre, unbedingt auf seinen bayerischen Kommissar Jennerwein aufpfropfen muss! Ob das gelingt? „Das Dilemma des Regionalkrimis“ weiterlesen

Der falsche Mann

Der falsche Mann
Der falsche Mann, Tolino Media 2017, nur als E-Book erhältlich

Klappentext:

Nach vier Kriminalromanen um den Polizeireporter Peter Hartmann und die schöne Kommissarin Steffi Schmaerse beweist Klaus Jäger nun, dass er auch die kleine Form beherrscht. Mit „Der falsche Mann“ legt er einen Sammelband mit Kurzkrimis vor, die allesamt gleichermaßen spannend wie vergnüglich zu lesen sind. Da wird mit der Entführung eines Hundes eine Liebesnacht erpresst, da entwickelt sich eine atemberaubende Verfolgungsjagd, weil man einen Diabetiker für einen Dealer hält, da wird eine Frau in die Angst getrieben, bis sie sich ein Messer kauft, und schließlich erzählt Jäger auch die wahre Geschichte der Beatles-Verschwörung, die sich natürlich um einen Kriminalfall rankt. Zu guter Letzt gibt es sogar noch ein kriminalistisches Märchen…
„Der falsche Mann“, ein Sammelband mit fünf Kurzkrimis des bekannten Kriminalschriftstellers Klaus Jäger – überall dort, wo es E-Books gibt.
(Zum Kaufen auf das Bild klicken.)

Eine Version von Wahrheit

Was der Schreiber so liest (12)

Leon de Winter: Geronimo (2016)

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Leon de Winter: Geronimo, Diogenes 2016

»Glauben Sie etwa an die offizielle Version vom Tod Osama bin Ladens?« Das hat angeblich ein ehemaliger Angehöriger der amerikanischen Eliteeinheit Seals den niederländischen Bestsellerautoren Leon de Winter in London gefragt. Und das fragt Leon de Winter seither bei jeder Lesung aus seinem Buch »Geronimo«. Denn es handelt von bin Laden und seinem Tod. Doch die Version, die uns de Winter auftischt, ist so aberwitzig, dass sie schon wieder wahr sein kann. Schon in seinen früheren Büchern erzählt uns de Winter Geschichten von Menschen, die sich am Rand der Gesellschaft befinden – wie dem Regisseur Theo van Gogh, dem er lange Zeit durch innigen Hass verbunden war, von dessen realem Tod und dessen wunderlichen Wiederauferstehung (»Ein gutes Herz«). „Eine Version von Wahrheit“ weiterlesen

Der Poet im Dreigestirn

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Iwan Turgenjew: Väter und Söhne. Anaconda Verlag Köln, 2015

Was der Schreiber so liest (11)

Iwan Turgenjew: Väter und Söhne (1861)

Ach, hätte ich nur auf die Literaturgeschichte vertraut. Die zählt Iwan Turgenjew zwar ebenso wie Lew Tolstoi und den von mir so geliebten Fjodor Dostojewski zum Dreigestirn des Russischen Realismus, aber weist auf Turgenjews Sonderrolle hin: „Der Poet im Dreigestirn“ weiterlesen

Die Schwächen der Starken

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Francoise Gilot / Carlton Lake: Leben mit Picasso. Diogenes 1981

Was der Schreiber so liest (10)

Francoise Gilot: Leben mit Picasso (1964)

Zeigen Künstlerbiografien inzwischen den Menschen mit all seinen Widersprüchen, so dienten sie früher nur allzuoft lediglich dazu, dem Denkmal des Porträtierten einen stabilen Sockel zu bauen. Francoise Gilot machte da eine Ausnahme. Ihr 1964 erschienenes Buch „Leben mit Picasso“ hatte vielmehr einen großen Anteil daran, dem fehlbaren Genie die Maske des Charmeurs vom Gesicht zu reißen. „Die Schwächen der Starken“ weiterlesen