Was der Schreiber so liest (31)
Ray Bradbury: Fahrenheit 451 (1953)
Wer Bücher nach einer gewissen Zeit ein zweites oder drittes Mal liest, wird feststellen, dass sie sich verändern. Bei nur wenigen ist mir das so deutlich geworden wie jetzt bei Ray Bradburys „Fahrenheit 451“. Bei meiner ersten Lektüre war ich 15 Jahre alt und verschlang kiloweise Science Fiction beziehungsweise utopische Literatur, wie das damals noch hieß. In diesem Jahr habe ich das Buch erneut zur Hand genommen. Und zwar, weil mich in der gegenwärtigen Corona-Krise so ein ebenso unbestimmtes wie unangenehmes Gefühl beschleicht, dass Bücher für die Menschen immer unwichtiger werden – war das nicht schon in „Fahrenheit 451“ so? Das Buch wurde 1953 geschrieben, zu einer Zeit, in der sich die Welt nach dem heißen gerade in den kalten Krieg stürzte. Zu einer Zeit, wo noch niemand forderte, die Sprache möge sich einer gewissen „political correctness“ unterordnen.
Worum geht es in dem Buch. Die Temperatur 451 Grad Fahrenheit entspricht 232 Grad Celsius und damit genau der Temperatur, bei der Bücher Feuer fangen. Solche Bücherverbrennungen sind der Job des
„Friede, Freude, Buchverbrennung“ weiterlesen