Ein kleiner Werkstattbericht
„Mööönsch“, wurde ich dieser Tage von einem alten Freund auf der Straße angerufen. „Du bist wohl gar nicht auf Achse?“ – Der Mann verfolgt mich. Also nicht als Stalker oder so, nein das nicht. Aber er verfolgt mich in den sogenannten sozialen Medien. Dort poste ich ab und an ein Bild von Reisen. Und ja, ich nutze Reisen auch zum Schreiben.
Aber wer denkt, ein Schriftsteller wandert den ganzen Tag durch pittoreske Berglandschaften und sinniert über seine Figuren, der hat ein völlig falsches Bild von diesem Beruf (dem schönsten von allen). Nein, der Schriftsteller ist kein Prinz in schimmernder Rüstung auf schneeweißem Pferd. Der Schriftsteller ist eher so eine Art irrender Reiter. Manchmal auch ein reitender Irrer. Ein Bürohengst nämlich. Blass, mit krummem Rücken und verkürzter Brustmuskulatur ob der schlechten Haltung, die Brille schon fast obligatorisch.
Was hat er denn nun gemacht, der Schreiber, höre ich meinen alten Freund fragen. Schließlich sind zweieinhalb Jahre nach Erscheinen des letzten Romans vergangen. Da hat er natürlich auch recht. Genau das liefert mir einen guten Grund, Ihnen, liebe Leser, mal wieder das Fenster meiner Werkstatt zu öffnen. „Auf der Suche“ weiterlesen


Draußen vor dem Fenster liegen graublaue Wolken bleiern auf das Land. Die Krähen lassen sich ausgelassen vom Wind durch die Luft wirbeln, einem Wind, der ungestüm die Blätter von den Bäumen reißt. Auch den Sonnenscheinchen unter uns wird klar: Das war es jetzt mit den schönen Spätsommertagen. Ich sitze in meiner warmen Schreibstube, umgeben von Büchern und Papieren, einen dampfenden Pott Tee vor mir, und muss mich erst an den Gedanken gewöhnen, dass 