Tod mit Ansage

Was der Schreiber so liest (25)

Sabine Schulze Gronover: Todgeweiht im Münsterland (2012)

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Sabine Schulze Gronover: Todgeweiht im Münsterland. Emons Verlag Köln, 2012

Stellen Sie sich vor, Sie liegen entspannt am Strand der Ostsee und Ihnen begegnet eine interessante, leichtfüßige Frau, die Ihnen wie beiläufig sagt, Sie hätten nur noch fünf Tage zu leben, bevor Sie buchstäblich spurlos verschwindet. Der Schock wäre nachvollziehbar.
In genau diese Situation wirft die Autorin Sabine Schulze Gronover ihren Protagonisten Michael Schubert in ihrem Kriminalroman „Todgeweiht im Münsterland“. Der Held ist Cheflektor, und ausgerechnet der von ihm beförderte Roman um eine Familientragödie löst eine ganze Reihe neuer Verbrechen aus. Dabei wollte sich Schubert noch ein paar schöne letzte Tage machen und nun ist er mittendrin und buchstäblich vom Tod umgeben. „Tod mit Ansage“ weiterlesen

Ein Debütant, kein Anfänger

Was der Schreiber so liest (7)

Christoph Heiden: Teufelsloch (2014)

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Christoph Heiden: Teufelsloch. Emons Verlag Köln 2014

Christoph Heiden ist ein Debütant. Ein Anfänger ist er nicht. Das merkt man schon auf den ersten Seiten seines Kriminalromans „Teufelsloch“.
Ein Mann wird zusammengeschlagen, der mutmaßliche Täter ist verschwunden. In einer Parallelhandlung wird schnell klar, dass dieser von einem Psychopathen an geheimem Ort festgehalten wird, und dass er nur eine Perspektive hat: Einen langsamen und qualvollen Tod. Und schon hat Heiden seine Leser gebunden, will man den Krimi um den eigenwilligen Ermittler Henry Kilmer nicht mehr aus der Hand legen.
Besonders beeindruckend ist Heidens präziser Umgang mit der Sprache; er schreibt ohne Schnörkel, kommt direkt auf den Punkt, es gibt keine schiefen Bilder und es gibt keine verkrampften Adverbien.
Die mehrschichtig angelegte Geschichte ist durchaus ermittler-orientiert, lässt aber dennoch psychologischen Tiefgang nicht aus. Die handelnden Personen sind glaubhaft und nachvollziehbar – das gibt es in Krimis nicht oft. Allerdings gelang es dem Autor nicht immer, seine Frauenfiguren aus diversen Klischees herauszuführen. Da geht noch was.
Weil nach dem überraschenden Schluss noch Fragen offen bleiben, wird der Leser etwas ratlos zurückgelassen. Vor allem in Bezug auf Kilmers Vergangenheit. Deren Geister holen ihn immer wieder ein und behindern den Kontrollfreak in seinen Ermittlungen.
Deswegen verlangt die Figur zwingend einen weiteren Roman. Fans des neuen Ermittlers müssen darauf jedoch nicht lange warten: Am 23. Juni erscheint das nächste Buch von Christoph Heiden. Mit „Tod in Jena“ macht er diesmal schon im Titel deutlich, wo die Handlung spielen wird.