Ein Debütant, kein Anfänger

Was der Schreiber so liest (7)

Christoph Heiden: Teufelsloch (2014)

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Christoph Heiden: Teufelsloch. Emons Verlag Köln 2014

Christoph Heiden ist ein Debütant. Ein Anfänger ist er nicht. Das merkt man schon auf den ersten Seiten seines Kriminalromans „Teufelsloch“.
Ein Mann wird zusammengeschlagen, der mutmaßliche Täter ist verschwunden. In einer Parallelhandlung wird schnell klar, dass dieser von einem Psychopathen an geheimem Ort festgehalten wird, und dass er nur eine Perspektive hat: Einen langsamen und qualvollen Tod. Und schon hat Heiden seine Leser gebunden, will man den Krimi um den eigenwilligen Ermittler Henry Kilmer nicht mehr aus der Hand legen.
Besonders beeindruckend ist Heidens präziser Umgang mit der Sprache; er schreibt ohne Schnörkel, kommt direkt auf den Punkt, es gibt keine schiefen Bilder und es gibt keine verkrampften Adverbien.
Die mehrschichtig angelegte Geschichte ist durchaus ermittler-orientiert, lässt aber dennoch psychologischen Tiefgang nicht aus. Die handelnden Personen sind glaubhaft und nachvollziehbar – das gibt es in Krimis nicht oft. Allerdings gelang es dem Autor nicht immer, seine Frauenfiguren aus diversen Klischees herauszuführen. Da geht noch was.
Weil nach dem überraschenden Schluss noch Fragen offen bleiben, wird der Leser etwas ratlos zurückgelassen. Vor allem in Bezug auf Kilmers Vergangenheit. Deren Geister holen ihn immer wieder ein und behindern den Kontrollfreak in seinen Ermittlungen.
Deswegen verlangt die Figur zwingend einen weiteren Roman. Fans des neuen Ermittlers müssen darauf jedoch nicht lange warten: Am 23. Juni erscheint das nächste Buch von Christoph Heiden. Mit „Tod in Jena“ macht er diesmal schon im Titel deutlich, wo die Handlung spielen wird.

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